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Das Musical "Ich und die Kaiserin" (1933) ist eine Komödie mit Lilian Harvey, Conrad Veidt, Mady Christians und Heinz Rühmann unter der Regie des Komponisten Friedrich Hollaender. Heinz Rühmann spielt den jungen Kapellmeister Didier am Hofe der lebenslustigen Kaiserin Eugenie.

Handlung

Nach einem Sturz vom Pferd glaubt man, dass ein reicher Marquis im Sterben liegt. Während er dort liegt, wird er durch den Gesang einer schönen Frau getröstet. Als er unerwartet wieder zu sich kommt, versucht er, diese junge Frau aufzusuchen. Aufgrund einer Reihe von Verwechslungen hält er sie für die Kaiserin Eugenie, die Frau von Napoleon III. von Frankreich. In Wirklichkeit handelt es sich bei der Frau um Eugenies Friseurin, eine temperamentvolle junge Frau, die mit einem aufstrebenden Komponisten und Dirigenten verlobt ist, der für den berühmten Jacques Offenbach arbeitet.

Hintergrund

Drehort

Das Musical wurde in den Babelsberger Studios in Berlin gedreht. Die Kulissen des Films wurden von den Artdirektoren Robert Herlth und Walter Röhrig entworfen. Er wurde von Erich Pommers Produktionsgruppe der UFA gedreht, von denen einige wenige Monate nach der Veröffentlichung des Films wegen der Machtübernahme durch die NSDAP (NS-Zeitungen rügten den Film sofort als ‚Endprodukt einer überwundenen liberalen Epoche‘) nach Amerika emigrierten.
Auch für den Produzenten Erich Pommer, der von der UFA im Zuge der Arisierung 1933 entlassen wurde, war es der letzte Film, den er für das Filmunternehmen erstellte.

Der Film wurde in einer mehrsprachigen Version produziert. "Moi et l'impératrice" wurde als separate französischsprachige Version veröffentlicht, ebenso wie "The Only Girl" in englischer Sprache. Die mehrsprachige Harvey spielte in allen 3 Filmen die gleiche Rolle.

Drehbericht: "Die Arbeit begann. Jede Szene wurde dreimal gedreht: deutsch, französisch, englisch. War Rühmann mit einer Einstellung fertig, sprang Pierre Brasseur, frisch und unverbraucht, in die angekreideten Stellungen. Hatte der, quirlig und schlank, wie er damals war, seine Sätze französisch abgeschnurrt, kam Maurice Evans dran, und jetzt war's ungeheuer britisch. Es ging wie's Taubenschießen.

Schwieriger lag der Fall mit Conrad Veidt und seinem Doppelgänger Charles Boyer. Wo jener, unbekümmert und von keines Gedankens Blässe angekränkelt, einfach seinen alten Schwerenöter hinlegte, gab's beim französischen Marquis stundenlange Unterbrechungen mit Geduldsspielen der Logik. Hier war der 'denkende Schauspieler' par excellence. Mit stiller Zähigkeit und unverrückbar, wie das astrologische Jungfrau-Zeichen von Natur aus ist, hielt er lächelnd - Marquis von Kopf bis Fuß - an dem leisesten Härchen einer Unstimmigkeit im Charakter des Darzustellenden fest. Und blieb immer der Sieger. Wie 'die Jungfrauen' immer die Sieger bleiben, weil man keinen ganz so langen Atem hat wie sie. Ich liebe Charles Boyer, aber der Satz musste umgeschrieben werden.

Die Situation: Rühmann - Brasseur war umgekehrt. Rühmann war der Tüftler, Brasseur der Unbekümmerte. Ich liebe Heinz Rühmann. Gerade weil er es so ernst nimmt. Ich liebe Brasseur, weil er es so leicht nimmt. Kenne sich einer aus mit mir.
Ich liebte alle. Wir waren zu einer kosmopolitischen Familie zusammengewachsen. Lilian Harvey, das reizende Geschöpf, das in allen drei Sprachen sein Strumpfband verlor, war die kleine Ur-Mutter, die die Alliance zusammenhielt." [Friedrich Hollaender im Gespräch mit Rainer Bertram; WDR 1972]

Kritik

Die beste rein schauspielerische Leistung zeigt wohl wieder Heinz Rühmann, hier eine zwerchfellerschütternde Kreuzung aus einem begossenen Pudel und einem kessen Jungen. (Film-Kurier vom 23.02.1933)

Film

Stab

Besetzung

Eine Liste der Darsteller / Schauspieler / Rollen aus dem Film "Ich und die Kaiserin"

 


 

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