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Der Spielfilm Paradies der Junggesellen (1939) ist eine Komödie mit Heinz Rühmann unter der Regie von Kurt Hoffmann nach dem gleichnamigen Roman von Johannes Boldt.
Der zweimal geschiedene Standesbeamter Hugo Bartels zieht mit 2 Freunden in eine Wohnung; alle 3 finden später durch Heirat ihr Paradies auf Erden.

Handlung

Nach seiner zweiten Scheidung kommen sein Dienstherr und Hugo Bartels dahingehend überein, dass Hugo sich künftig vom weiblichen Geschlecht fernhalten werde - um die Reputation des Standesamts nicht weiter zu gefährden.

Er besucht ein Treffen alter Kriegskameraden: die überlebende Besatzung des Torpedoboots »Victoria« feiert. Hier singt und tanzt er zunächst mit den alten Kameraden, dem Apotheker Cäsar und dem Studienrat Balduin den Schlager "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern", der den Film leitmotivisch durchziehen wird. Betrunken schließen die drei einen Pakt und gründen den "Paradies für Junggesellen"-Club, den keine Frau betreten darf.

In ihrem Refugium zelebrieren die Kameraden zunächst das, was als dezidiert männlich und somit von Frau und Ehe bedroht erscheint: Eisenbahnspielen, Besuch im Fußballstadion und Kartenspiel alles unterlegt von einem gewissen Alkoholspiegel.

Allerdings verliebt sich Hugo umgehend in die attraktive Vermieterin, Frau Platen. Um nicht allein wortbrüchig zu werden, verkuppelt er seine Freunde mit seinen beiden Ex-Frauen, Eva und Hermine Bartels. Der Plan geht auf: Caesar und Balduin verlieben sich in die vorher instruierten Damen – und umgekehrt.

Hintergrund

Das im Film gesungene Lied "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern!" wurde ein Gassenhauer, und als Kehrreim im deutschen Sprachraum zum geflügelten Wort. Es wurde auch in dem Propagandafilm Wunschkonzert als Reprise verwendet.

Es weht der Wind mit Stärke zehn,
Das Schiff schwankt hin und her;
Am Himmel ist kein Stern zu sehn,
Es tobt das wilde Meer!
O, seht ihn an, o, seht ihn an:
Dort zeigt sich der Klabautermann!
Doch wenn der letzte Mast auch bricht,
Wir fürchten uns nicht!

Refrain:
Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern,
Keine Angst, keine Angst, Rosmarie!
Wir lassen uns das Leben nicht verbittern,
Keine Angst, keine Angst, Rosmarie!
Und wenn die ganze Erde bebt,
Und die Welt sich aus den Angeln hebt,
Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern,
Keine Angst, keine Angst, Rosmarie!


Es gibt drei "schwache" Verbindungen zum Dritten Reich: Der Amtsrichter trägt eine Robe mit dem Hakenkreuz; die Bemerkung zu den Wunderpillen "also Kraft durch Kräuter!" und bei der 'feierlichen' Rede "Caesar hat Volksempfänger".

Kritik

Schon zu Beginn des lustigen Schauspiels, zeigt sich das der Film ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten ist:
Hugo Bartels gesteht vor Gericht in der für Rühmann typischen Melange aus Eilfertigkeit, Versprechern und Demut einen Seitensprung: Unter dem Einfluss von Alkohol betrog er seine zweite Ehefrau Hermine mit Eva, seiner ersten Gattin. »Zweimal geschieden? Sagen Sie mal, sind Sie Filmschauspieler?«, empört sich der Richter. Entsetzt verneinend muss Bartels zugeben, Standesbeamter zu sein.

Film

Stab

Besetzung

Eine Liste der Darsteller / Schauspieler / Rollen aus dem Film "Paradies der Junggesellen"

 


 

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