- Quax in Afrika
zuvor: Quax in Fahrt
- nach der Erzählung "Quax auf
Abwegen" von Dr. Hermann Grote
- sw
- Uraufführung am 22.05.1953 bundesweit
- Produktion Terra
- Regie
Helmut Weiß
- Drehbuch Wolf
Neumeister
- Musik
Werner Bochmann
- Darsteller
Heinz Rühmann (Otto Groschenbügel)
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Hertha Feiler (Renate Scholl)
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Karin Himboldt (Marianne Bredow)
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Bruni Löbel (Julchen Guldach)
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Lothar Firmans (Hansen)
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Robert Tessen
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Georg Vogelsang
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Beppo Brehm (Alois)
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Adolf Fischer
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Lutz Götz
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Josef Kamper
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Walter Groß
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John Pauls-Harding
- Heinz Rühmann als Fluglehrer Quax, der
anfänglich gegen die Teilnahme von weiblichen Flugschülern ist,
dann aber doch während eines Wettfluges das Ziel und sein Glück
findet.
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- Noch vor Kriegsende wurde der Film von der
Prüfstelle zugelassen, gelangte aber nicht mehr zur öffentlichen
Aufführung.
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- Weiterhin interessant im Zusammenhang mit
dem Zeitgeschehen ist die schon im ersten Quax-Film angesprochene
Spannung Disziplin vs. Können und Disziplin vs. Kameradschaft.
Mehrmals kommt die Handlung zu dem Schluß, daß die Disziplin
gerade einmal gut ist, um Gefahren abzuwenden, daß Können und
Kameradschaft aber wichtiger sind.
- Eigentlich ohne Zusammenhang mit dem Film
und doch interessant ist das Zusammenspiel zwischen Heinz Rühmann
und seiner Ehefrau Hertha Feiler. Im ersten Quax-Film war Karin
Himboldt seine Partnerin, der er in einer sehenswerten Szene einen
Heiratsantrag machte. Hertha Feiler spielte im ersten Film nicht
mit. Mit etwas Mühe wird nun die Handlung so konstruiert, dass
Karin Himboldt an einen anderen netten Mann abgetreten wird und
Hertha Feiler ihren Heinz bekommt. Aber: die beiden bilden bereits
ein verliebtes Ehepaar, wenn die Handlung eigentlich noch gar nicht
dort angelangt ist: Heinz Rühmann, der sich mit einem heftigen
Anschiss versucht und seine Frau, die ihm mit verliebt
blitzend-verzeihenen Augen entgegenblickt. Und ein perfekter
spanischer Tanz Stirn an Stirn - vielleicht der künstlerische Höhepunkt
des Filmes? Die Lebensrealität der Schauspieler durchbricht hier
die Handlung und macht den Film dadurch sympathisch.
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- aus Heinz Rühmanns Erinnerungen über
diesen Film:
- 1943 drehten wir auf dem Flugplatz in
Durach bei Kempten im Allgäu den zweiten Quax-Film. In unserem
Drehort hörten wir jede Nacht die Bombergeschwader, die in
Richtung München flogen. Jeden Abend nach den Aufnahmen mußten
wir unsere kleinen Flugzeuge abdecken, denn die Gefahr war zu groß,
daß sie beim Abwerfen von Leuchtraketen entdeckt werden konnten.
Eines Morgens kam die Nachricht, daß der Vater von Beppo Brehm in
München durch Bombensplitter schwer verletzt worden war, und der
Sohn wollte natürlich so rasch wie möglich zu ihm. Also rein mit
ihm in die Arado 79, die mir zur Verfügung stand.
- Der Flug verlief normal. Anfangs. Doch
dann zogen die ersten Schwaden ans uns vorbei. Brandgeruch in der
Kabine. Dann am Horizont ein kilometerlanger Feuerstreifen. Darüber
schmutzig-braune Rauchwolken, aus denen vereinzelte Kirchtürme
ragten. München brannte. München hatte in dieser Nacht einen der
schwersten Angriffe erlebt. Schäden und Verwüstungen waren überhaupt
noch nicht zu übersehen. Alle wußten nur eins: das große Kühlhaus
an der Isar, voll mit Lebensmitteln, brannte. Es war das vierte
Kriegsjahr und "essen" hatte Vorrang vor allem.
- Tage später hatten wir in Durach einen
großen Komparserie-Tag. Männlein und Weiblein waren dafür mit
dem ersten Zug aus München gekommen. Man sah ihnen an, wie wenig
sie in den letzten Nächten zum Schlafen gekommen waren. In der
Mittagssonne packten sie ihre Brotzeit aus. Was sehe ich da? Alle
haben sie reichlich braungebrannte Eier mitgebracht. Sie laden uns
ein mitzuessen. Mit einem Lächeln in den Müden, abgespannten
Gesichtern. Es waren Eier aus dem ausgebrannten Kühlhaus an der
Isar.
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